Oase Newsletter 02 | 2024

9. Juli 2024 / Allgemein / Oase Gruppe

Liebe Leserinnen und Leser

Wir sind schon mitten im Jahr angekommen und der Sommer steht vor der Tür. So schnell wie die Zeit vergeht, so viele wunderbare Momente durften wir gemeinsam in der Oase erleben.

Ich freue mich, einige dieser Ereignisse mit Ihnen teilen zu können.

Inhaltsverzeichnis

  • Herzenswunsch – Alpakas in der Oase Oetwil am See
  • Willi Frey der Globetrotter der Oase Obergösgen
  • Before I Die
  • Freiwilligenarbeit – Das «Oase-Chörli»
  • Senioren-Kolumne – Sandwich Generation
  • Konzept «Läbe Dähei»
  • Angehörigenarbeit
  • Lovestory in der Oase Churwalden
  • Bauprojekte
  • Abschied- die Oase Gruppe trauert um Karl Dudler

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen von unserem Newsletter.

Liebe Grüsse

Nathalie Balcon


 

Herzenswunsch – Alpakas in der Oase Oetwil am See

Kürzlich durften wir die beiden flauschigen Alpakas Apollo und King vom Alpakahof Zürich in Opfikon bei uns in der Oase Oetwil am See begrüssen. Die neugierigen Vierbeiner futterten, was das Zeug hielt, und sorgten für Begeisterung bei unseren Senioren. Es wurde viel gestreichelt und gelacht, während Apollo und King geduldig ihre sanften Seiten zeigten. King war so begeistert vom Ausflug, dass er sich direkt in der Mitte der Seniorenrunde niederlegte. Nach knapp einer Stunde ging es für die Alpakas wieder nach Hause. Unsere Senioren waren hingerissen und haben so einiges über diese faszinierenden Wollproduzenten gelernt.


 

Willi Frey, der Globetrotter der Oase Obergösgen

Braun gebrannt und mit weissem Bali-T-Shirt steht er mir gegenüber: Willi Frey, der 91-jährige in der Oase Obergösgen wohnhafte Senior, hat im letzten Jahr so einiges erlebt und noch mehr vor.

«Sie händ au na Glück, dass ich scho da bin», begrüsst mich Herr Frey stolz. Er sei erst gestern aus Dubai zurückgekehrt. Die Wassermassen dort seien unglaublich gewesen. Seinen Koffer musste er sogar, durchs Wasser watend, selbst zum Flughafen tragen. Seine Freunde hätten leider die falsche Airline gebucht, weshalb sie immer noch in Dubai festsässen. (Anmerkung: Zum Zeitpunkt des Interviews war es April 2024 und Dubai versank im Regen, weshalb der Grossteil der Flüge gestrichen wurde.)

Man sollte meinen, Herr Frey habe sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht als reisen. Tatsächlich hat er aber erst vor knapp eineinhalb Jahren mit diesem Hobby begonnen. Denn das Geld war früher eher knapp und seine Frau und er fuhren jedes Jahr mit dem Auto an die Côte d’Azur. Das war Tradition.

Als dann seine Frau überraschend starb, entschied sich Herr Frey, in die Oase Obergösgen zu ziehen. Er wollte jedoch in Bewegung bleiben und buchte eine Reise nach Kroatien. Diese gefiel ihm so gut, dass er beschloss, jeden Monat woandershin zu reisen. Im ersten Jahr unternahm er unter anderem eine Schweizer Reise, einen Trip nach Dresden sowie Reisen nach Prag, Dänemark, Andalusien, zum Nordkap und nach Bali.

Seine Augen strahlen, wenn er von fernen Ländern erzählt, von exotischen Kulturen und den unzähligen Geschichten, die er auf seinen Reisen gesammelt hat. Als offene, kommunikative Person kommt er leicht mit Menschen in Kontakt.

Ob Dune Bashing in der Wüste, Karneval auf Madeira, das Hahnenkammrennen in Kitzbühel oder Schmuck einkaufen in den Souks von Dubai: Herr Frey ist dabei und lässt kein Abenteuer aus. Prominent am Fenster hängt die Liste mit seinen Reisezielen im Jahr 2024. Die Destinationen könnten diverser nicht sein. Alles ist bereits gebucht, kein Monat bleibt aus.

Willi Frey

Natürlich ergeben sich auf solchen Reisen auch Herausforderungen. So gingen auch schon mal eine Tasche oder ein Handy verloren oder Herr Frey wurde am Flughafen vergessen. Leider mussten sie auch auf dem Weg zum Nordkap umkehren, da die Anreise bei 16 Grad unter null und beissendem Wind nicht möglich war. Frey lässt sich jedoch nicht so schnell unterkriegen und ist stets bestrebt, Lösungen zu finden. Er sagt selbst, er mache aus jeder Situation einfach das Beste. Er überlegt sich, welche Optionen es gibt, und eine davon passt am Ende immer.

Und übrigens: Das Nordkap lässt er sich nicht entgehen. Kurzerhand wurde eine neue Reise dorthin gebucht, diesmal für den Sommer. Und auch nicht mit dem Schiff, sondern über den Landweg via Finnland.


 

Before I Die

Nach der inspirierenden Geschichte von Willi Frey fragen wir Sie: Haben Sie eine Bucket List?

 

 

Hierzu setzen wir im kommenden Herbst ein ganz besonderes Projekt um: «Before I Die» ist ein weltweites partizipatives Kunstprojekt, das darauf abzielt, unsere Beziehung zum Tod und zueinander neu zu definieren. Ursprünglich wurde das Projekt
von der amerikanischen Künstlerin Candy Chang nach dem Verlust einer nahestehenden Person ins Leben gerufen. Um ihre Gedanken mit Personen in ihrer Umgebung zu teilen, installierte sie an einem verlassenen Haus in ihrem Wohnquartier in New Orleans eine grosse Wand mit der Aufschrift «Before I die, I want to …». Inzwischen wurden weltweit von Australien über Südafrika bis nach Kasachstan
mehr als 5000 solcher Wände in mehr als 75 Ländern aufgestellt.

Die Bucket List
Die «Before I Die»-Wand lädt Menschen jeden Alters dazu ein, zu hinterfragen, was sie in der ihnen verbleibenden Zeit auf dieser Erde tun und erleben möchten. Diese Gedanken sollen öffentlich, aber anonym auf einer Wand geteilt werden. So entsteht
eine gemeinsame Bucket List.

Wo und wann
Die Wände werden wie folgt installiert:
– Donnerstag, 19. bis Freitag, 20. September 2024 im Oberland Märt in Wetzikon
– Samstag, 21. September 2024 beim Eröffnungsfest der Oase Lindenhof Wetzikon
– Mittwoch, 25. September 2024 im Kino Arthouse Le Paris in Zürich

Einladung zum Kinoabend
Erleben Sie einen unvergesslichen Abend mit uns im Arthouse Le Paris in Zürich! Im Rahmen dieses Projekts präsentieren wir den inspirierenden und humorvollen Film «Das Beste kommt zum Schluss» (Originaltitel: «The Bucket List»). Nach dem Film haben Sie bei einem Apéro die Gelegenheit, Ihre eigenen Wünsche und Träume auf den Wänden zu verewigen.

Sichern Sie sich einen der begehrten Plätze und seien Sie dabei! Wir freuen uns auf Sie!


 

Freiwilligenarbeit– Das „Oase Chörli“

Uns ist bewusst: Freiwillige haben nicht unbedingt die Zeit, aber sie haben das Herz. Menschen, die einen Mehrwert für unsere Bewohnenden und Senior*innen bieten und Freude an der alternden Generation haben, sind bei uns als freiwillige Mitarbeiter*
innen herzlich willkommen. Die Oase bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für freiwillige Einsätze. Diese reichen vom gemeinsamen Einkaufen über das Vorlesen, Kaffeetrinken, Spielen und Singen bis hin zum Fahrdienst oder zur Begleitung
bei Arztbesuchen.

Heute möchten wir Ihnen Urs Benz vorstellen. Urs Benz, 82 Jahre jung, ist nicht nur Ehemann von Ursula, einer Bewohnerin der Oase Rümlang, sondern auch freiwilliger Mitarbeiter.

Alle zwei Wochen tritt Urs als Mitglied eines Dreigespanns (des «Oase-Chörli») in der Oase Rümlang auf. Dabei musizieren sie jeweils zwei Stunden lang auf der Pflegewohngruppe. Hanna spielt Ukulele, Hans die Handorgel und Urs singt dazu. Meist spielen sie Ohrwürmer oder alte Schlager und an den Festtagen natürlich Weihnachtslieder. Zehn bis sechzehn Zuhörer*innen lauschen jeweils der Musik.

Die Bewohnenden geniessen das Konzert immer ungemein. Manchmal singen sie sogar mit. Aber meist sind sie still und lauschen den wohltuenden Klängen von Ukulele, Handorgel und Urs’ Stimme. Und natürlich freut sich Ursula immer besonders, ihren Mann zu sehen und seine Stimme zu hören. Ursula wohnt bereits seit vier Jahren in der Oase und verpasst keinen Auftritt.

Urs Benz

Urs wird in Zukunft etwas kürzertreten und sich seiner grossen Leidenschaft, seinem Garten, widmen. Er singt nämlich gleich in drei Vereinen. Das ist viel und beansprucht Zeit. In der Oase Rümlang plant er jedoch, so lange es ihm möglich ist, jede zweite Woche zu singen und so die Bewohnenden und seine Ursula zu unterhalten.

Freiwillige/r Mitarbeiter*in werden
Freiwillige sind immer gesucht. Wenn Sie also Interesse haben in Rümlang oder an einem unserer Standorte als Freiwillige*r mitzuwirken und der Gemeinde etwas zurück zu geben, dürfen Sie sich gerne direkt beim jeweiligen Standort melden.


 

Sandwich-Generation

Dieser von Soziologen geschaffene Begriff bezeichnet jene Generation von Vätern und Müttern im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, die unter zweifachem Druck stehen, eingeklemmt sind zwischen zwei Herausforderungen. Einerseits tragen sie nach wie vor die Verantwortung für ihre Söhne und Töchter, die im Pubertätsalter sind oder bereits das frühe Erwachsenenalter erreicht haben. Sie sind in Ausbildung, sei es in einer Berufslehre oder an einer höheren Schule, wohnen zu Hause, geniessen den Service einer Familie (Kost und Logis), verlangen aber  mehr Freiheit (z.B beim nächtlichen Ausgang), sind finanziell freilich von ihren Eltern abhängig. Hier in diesem Familienbereich das richtige Mass an Führung und Verantwortung zu finden, ist für die Eltern eine echte Herausforderung. Zudem: Diese Väter und Mütter stehen noch voll im Berufsleben, das ihre Zeit und Energie ebenso beansprucht.

Andererseits: Die eigenen Eltern dieser Generation sind pensioniert, haben das 8. oder 9. Lebensjahrzehnt erreicht. Noch wohnen sie in einer Wohnung, die zu gross ist, zu viele Zimmer hat, oder sie besitzen ein Haus mit Garten, das viel körperliche Arbeit mit sich bringt – oft zu viel. Häufig sind es ihre Söhne und Töchter, die sie auffordern, nach einer neuen, einfacheren Wohnlösung zu suchen, etwa in einer Alterssiedlung, z.B. in einer „OASE“. Ist sie gefunden, gilt es den Umzug zu organisieren, zu entscheiden, welchen Hausrat die Eltern mitnehmen und welcher zu verschenken oder zu entsorgen ist. Und dann kommt der Tag des Umzugs und des Neuanfangs. Ohne tatkräftige Mithilfe von Sohn und Tochter geht es nicht. Aber auch in der anschliessenden Zeit werden die betagten Eltern immer dankbar für die Unterstützung der nachkommenden Generation sein, z.B. wenn es gilt die Finanzen zu regeln, das bisher bewohnte Haus zu verkaufen, die Steuererklärung auszufüllen, medizinische Probleme zu lösen, Kleider und Schuhe zu kaufen, Vater oder Mutter zum Zahnarzt, zum Coiffeur oder ins Nagelstudio zu fahren – und so weiter und so fort.

Das also ist die zweite Herausforderung der Sandwich-Generation: das Wohl der betagten Eltern. Das kostet sie Kraft und Zeit und strapaziert hie und da auch ihre Nerven.

 

Hans Stricker

Wie sollen und wollen wir Alten uns verhalten, um in gutem Verhältnis mit unseren Nachkommen zu bleiben?

  • Aufgaben, die wir selber lösen können, sollen wir angehen und nicht delegieren.
  • Problemlösungen, die wir miteinander abgesprochen haben, gilt es umzusetzen.
  • Zeigen wir Verständnis, wenn Tochter oder Sohn in Zeitnot geraten ist und einen Besuch verschieben muss.
  • Vor allem lassen wir sie spüren: Wir sind ihnen für jede Unterstützung dankbar und freuen uns, mit ihnen unseren Weg im Alter gehen zu dürfen. Im Rückblick auf das Leben hat schon mancher und manche gesagt: Das schönste und beste war und ist das gute Zusammensein mit der eigenen Familie. Danke, liebe Sandwich-Generation.

Text: Hans Stricker, Oase Obergösgen


 

Läbe Dähei

Das Konzept «Läbe Dähei» der Oase Gruppe bietet Bewohnenden die Möglichkeit, aktiv am Leben teilzunehmen. Die Bewohnenden sollen sich in den familiären Wohngruppen wie zu Hause fühlen, indem sie ihre persönlichen Bedürfnisse und
Gewohnheiten frei bestimmen können. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass Familie, Freunde und Bezugspersonen, wenn gewünscht, am Leben in der Oase teilhaben können. Angeboten werden beispielsweise regelmässige Rundtischgespräche,
Kaffee- und Kuchennachmittage oder die gemeinsame Bearbeitung von Biografiebäumen.

Die Grundsätze von «Läbe Dähei» betonen die Individualität und Autonomie der Bewohnenden. Persönliche Zimmer können nach eigenem Geschmack wie zu Hause eingerichtet werden. Auch Haustiere sind herzlich willkommen. Zudem verfügt jeder Standort über mindestens ein Oase-Haustier. Die Verpflegung ist auf die Bedürfnisse
und Vorlieben der Bewohnenden abgestimmt. Mahlzeiten werden gemeinsam zubereitet und genossen. Ein Beispiel: Zum Frühstück gibt es Omeletten und am Abend wird zusammen Pasta gekocht.

Die Einbindung von Jahreszeiten und Feiertagen wie auch von Ritualen anderer Kulturen ist fester Bestandteil des Alltags. So werden Feiertage und Geburtstage gemeinsam gefeiert und dazu passende Dekorationen gestaltet. Es werden saisonale
Hochbeete bepflanzt, Ostereier gefärbt, Weihnachtsguetzli gebacken, der Weihnachtsbaum geschmückt und auf Wunsch Feiertage und Rituale anderer Kulturen berücksichtigt.

Die Infrastruktur der Wohngruppen ist darauf ausgerichtet, ein vertrautes und sicheres Umfeld zu schaffen. Es gibt Platz für gemeinsame Aktivitäten sowie einen geschützten Aussenbereich mit Hochbeeten, in denen allerlei, von Karotten bis Blumen, angepflanzt wird. Das Team der Oase ist bestrebt, die Bewohnenden in die Aspekte des täglichen Lebens einzubeziehen, sei es durch gemeinsame Aktivitäten, Beschäftigung im Haushalt oder die individuelle Gestaltung der Tagesstruktur. Bewohnende legen zum Beispiel gemeinsam Wäsche zusammen, gehen spazieren, machen Spiele, kaufen
ein, kochen, backen und vieles mehr. Das gemeinsame Geniessen mit allen Sinnen, das Erleben von Lust, Freude und Inspiration, steht dabei an erster Stelle.


 

Angehörigenarbeit

Die Angehörigenarbeit ist ein wichtiges Tätigkeitsgebiet der Oase Gruppe. Gemeinsam mit den Angehörigen erzielen wir eine optimale und individuelle Pflege und Betreuung im Sinne der Bewohnenden. Dank einer guten Vertrauensbasis fühlen sich die Bewohnenden und ihre Angehörigen bei uns sicher aufgehoben.

Informationsfluss
Der Informationsfluss ist ein wichtiges Element in der Zusammenarbeit mit Angehörigen. Die Oase stellt sicher, dass die Angehörigen über relevante Neuerungen, Ankündigungen und Ereignisse proaktiv informiert werden. Intensität, Menge, Art
und Themenbereiche der Informationen werden an den Bedürfnissen der Bewohnenden und/oder der Angehörigen ausgerichtet.

Angehörigengespräche
Um den Dialog zu fördern und Informationen effektiver auszutauschen, werden wir regelmässige Rundtischgespräche initiieren. Wichtige Mitteilungen, Fragen und Ideen können auf dieser offenen Plattform transparent geteilt werden. Diese Gespräche zwischen Angehörigen, Standortleitung und Pflege sollen mindestens einmal jährlich
stattfinden, bei Bedarf auch öfter.

Anlässe
Zusätzlich bietet jede Oase Anlässe für die Angehörigen an, wie zum Beispiel einen Angehörigenabend mit Informationen über Bestehendes und Neues des jeweiligen Oase Standorts oder auch Themenabende über Demenz, Palliative Care oder
Bezugspflege.

Erfahrungsaustausch
Einmal jährlich wird ein von der Oase moderierter Erfahrungsaustausch (ERFA) für Angehörige angeboten. Dabei können Erfahrungen, Sorgen und Lösungsansätze geteilt werden. Diese Treffen fördern Solidarität und erweitern praktisches Wissen. Ein Erfahrungsaustausch kann sowohl in kleineren als auch in grösseren Gruppen stattfinden und ermöglicht es, einzelne Angehörige miteinander zu vernetzen.


 

Churwalden Lovestory

Regula wohnt seit gut zwei Jahren in einer Seniorenwohnung in der Oase Churwalden, Hans lebt seit ein paar Monaten auf der Pflegeabteilung. Hans hat Demenz. Mit ihren etwas über 80 Jahren ist Regula ein wenig älter als Hans. Eigentlich wollte sie ja nie
einen jüngeren Mann. Aber in dem Alter spiele dies eigentlich auch keine Rolle mehr, meint sie.

Der CDU
Angefangen hat alles mit dem CDU. CDU steht nicht etwa für eine politische Partei, sondern für den «Club der Ungeküssten». Er besteht aus fünf bis acht Frauen, die in einer Seniorenwohnung in Churwalden leben. Regula ist oder war eine davon.
Alle Mitgliederinnen sind alleinstehend und treffen sich jeden Mittag im Restaurant der Oase Churwalden. Tatsächlich kann ich mich an den Tisch erinnern, als ich das erste Mal in der Oase Churwalden war. Die Frauentruppe hatte riesigen Spass. Sie war laut und lachte viel. Tja, und auf einmal stand er da, der Hans. Der gutaussehende Senior fiel Regula sofort auf. Er wollte sich sogar zur Frauengruppe setzen. Was
natürlich nicht ging, denn es war ja ein Club nur für Frauen. Da hatte ein Mann nichts zu suchen, erklärt mir Regula und verschränkt ihre Arme. Trotzdem, endlich war da «en Maa wome chan aluege» im Hause Churwalden. «Ich küsse sie also sehr gerne», meint Hans dazu. «So weit sind wir aber doch noch nicht in der Geschichte», erklärt
Regula. Das ist aber auch nicht so wichtig, denn der Inhalt stimmt ja nach wie vor. Man spürt, die beiden haben sich gern.

Blicke und Küsse
Ja, und wie gings weiter? Nachdem Hans beim CDU abgeblitzt war, ging er zur Tür hinaus. Er kehrte sich noch um und schaute zurück. Als Regula ihm verstohlen nachblickte – er ist ja ein schöner Mann, da darf man schon mal schauen – trafen sich ihre Blicke. Schnell erfasste Hans, dass Regula jeweils am Morgen mit ihrem Hund Winnie spazieren ging. Und wie es der «Zufall» wollte, war auch Hans regelmässig
im Garten anzutreffen. Bald verabredeten sie sich zum Kaffee im Oase Restaurant.
Das war im Oktober oder November. Regula lächelt verschmitzt, als sie mir zeigt, dass
man von ihrer Wohnung aus direkt Richtung Pflegeabteilung sieht. Wenn sie sah, dass am Abend bei Hans im Zimmer noch Licht brannte, schlich sich Regula heimlich in die Pflegeabteilung, um ihn zu besuchen. Regula meint, dass das Pflegepersonal das wohl nicht ganz so super fand wie sie, und grinst. Aber nun zu den wichtigen Dingen. Wo war denn der erste Kuss? Die Theorien gehen ein bisschen auseinander. Geeinigt hat man sich dann auf «im Restaurant», wie Regula strahlend erklärt. «Aber sicher nicht vor allen! Das haben wir versteckt gemacht», sagt Hans stolz.

Herausforderungen, Demenz und Unterstützung
Regula hilft ihm bei der Organisation bestimmter Dinge und unterstützt so seine Selbstständigkeit. Hans ist äusserst hilfsbereit und hilft Regula, wo er kann, sei es beim Abwasch, beim Tragen von Taschen, beim Gassigehen mit Winnie oder einfach, wo gerade Kraft gefordert ist. Und wie gehen sie mit den Herausforderungen der Demenz um? Sie können lachen und Spass haben. Totale Freiheit ist natürlich nicht möglich,
da Hans stets eine Begleitperson braucht. Jedoch kann Hans dank Regula Ausflüge machen. Das heisst, es gibt trotzdem viele Freiheiten, wenn auch nicht alle. Das neue Zusammenleben erfordert eine Umorganisation seitens der Oase wie auch von Hans und Regula. Aber nichts ist unmöglich.

Perspektiven
Für Hans war das Kennenlernen wie ein Geschenk, wie er sagt. Hans strahlt, wenn er seine Regula ansieht. Sie gebe ihm so viel Freiheit und Leichtigkeit zurück, wie er es sich kaum habe träumen lassen. Die Freude, die sie ausstrahlt, und die Gespräche, die sie führen, begeistern ihn. Sie gibt ihm Lebensfreude zurück. Ähnliche Interessen wie das Reisen und die Tatsache, dass sie fleissig und sportlich ist, gefallen ihm. Mit ihr kann man lachen. Das ist ihm besonders wichtig. Auch der Austausch und das Verständnis seien besonders schön. Regula hingegen ist beeindruckt von Hans. Er
ist nicht nur ein gutaussehender Mann, sondern auch aufgeschlossen gegenüber anderen Personen und ebenfalls sehr sportlich. Das gefällt ihr. Er gibt ihr Geborgenheit und Liebe. Sie stört es nicht, dass Hans vergesslich ist.

Weihnachten in der Hütte
Besonders schöne Erinnerungen haben sie an Weihnachten 2023. Weihnachten in der «Hütte», wie Hans sie nennt. Eigentlich ist es ein grosses umgebautes Bauernhaus in Nesslau. Sie ist also ziemlich gross, die «Hütte». Da Hans damals noch auf der Pflegeabteilung wohnte, war der Prozess ein wenig komplexer. Der Prozess sieht vor, dass die Angehörigen bei solchen Entscheidungen miteinbezogen werden. Schlussendlich gab es jedoch das «Okay» und sie konnten zusammen nach Nesslau reisen. Die Reise war nicht ohne und dauerte über zwei Stunden. Zuerst ging es von Churwalden mit dem Postauto nach Chur, von Chur mit dem Zug nach Buchs und dort wieder mit dem Postauto ins sankt-gallische Nesslau. In der «Hütte» gab es sogar eine Bar, und als die Musik erklang, forderte Hans seine Regula direkt zum Tanz auf und wirbelte sie übers Parket. Überhaupt tanzen sie für ihr Leben gern. Sobald Musik läuft, tanzen die beiden durch die Wohnung. Die Musikrichtung spielt dabei keine grosse Rolle, präferiert wird jedoch schon «Ländler».

Zukunft
Seit Januar wohnt Hans nun bei Regula in der Wohnung und im Restaurant haben sie sogar ein gemeinsames Tischchen. Ob es denn bald einen Ring an den Finger gebe,
frage ich Regula und Hans. «Nein, dafür sind wir zu alt», lachen sie. Jedoch möchten sie in eine grössere Wohnung ziehen. Eine 2,5-Zimmer-Wohnung zu zweit sei schon ziemlich eng und man brauche ja auch seinen Freiraum, erklärt Regula. Und der Club der Ungeküssten? Dieser besteht nach wie vor. Nur jetzt ohne Regula als vollwertiges
Mitglied. Denn das Küssen kommt bei ihr inzwischen sicherlich nicht zu kurz.

Anmerkung:
Die in diesem Beitrag beschriebenen Personen sind real und der Redaktion bekannt. Aus Datenschutzgründen werden ihre Namen jedoch in diesem Text durch Pseudonyme ersetzt.


 

Spatenstich Oase Rosenhof Effretikon

 

Am Mittwoch 24. April 2024 fand der Spatenstich für die Oase Rosenhof Effretikon statt mit dem der offizielle Baubeginn eingeläutet wurde. Für junge Menschen, die aufgrund einer Hirnverletzung nicht mehr zuhause oder alleine leben können, fehlen bis anhin adäquate Wohnmöglichkeiten. Das Konzept der Oase Rosenhof Effretikon
zielt darauf ab, jungen Menschen mit Hirnverletzungen ein langfristiges Zuhause zu bieten und ihre individuellen Bedürfnisse zu erfüllen, um ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Die Oase Rosenhof wird über 60 attraktive Wohnungen sowie 15 Plätze für junge Hirnverletzte, aufgeteilt in 3 Wohngruppen verfügen. Zudem entsteht eine Gewerbefläche von rund 2’000m², in der verschiedene Angebote im Gesundheitssektor
vorgesehen sind.

Die Räumlichkeiten der Pflegewohngruppe sind bewusst sehr grosszügig gestaltet und bieten den Bewohnenden sowohl private Rückzugsorte als auch attraktive Gemeinschaftsbereiche. Hier können die jungen Hirnverletzten ihren Tagesablauf
gestalten und erhalten vielseitige Unterstützung bei der Alltags- und Freizeitgestaltung, Bewegung, Therapie sowie Pflege. Zusätzlich wird die Oase Rosenhof Effretikon über ein Therapiebad verfügen.

Weiter sind geschützte Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen geplant. Diese sollen die soziale und berufliche Integration ermöglichen. Ein öffentlicher Platz, ein Restaurant und ein privater Innenhof Teil ebenso wie Seniorenwohnungen mit einem 24-Stunden-Dienstleistungsangebot runden das Angebot dieses visionären Projekt ab.

Spatenstich mit (v. l. n. r.) Fabian Vatrella (Geschäftsführer Gineco AG), Nathalie Balcon (Leitung Oase), Kaspar Grob (Aktionärsvertreter), Marco Nuzzi (Stadpräsident Effretikon), Marc Bosshard (RLC Architekten), Beat Streiff (Biedermann und Frey, Baumanagement)

Treibende Kraft hinter den Wohngruppen für junge Hirnverletzte – ein in der Schweiz einzigartiges Projekt – ist Eva Maria Bucher-Haefner, Verwaltungsrätin der Oase Holding: «Oberstes Ziel ist es, jungen Menschen mit einer Hirnverletzung adäquate Wohnmöglichkeiten anzubieten, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die bestehenden Einrichtungen in der Schweiz decken dieses Angebot nur ungenügend ab.» Vor diesem Hintergrund hat sie die «Eva Maria Bucher-Haefner Stiftung» gegründet, welche die Oase Holding bei diesem Pionierprojekt finanziell unterstützt. Längerfristig soll damit die Basis geschaffen werden, um ähnliche Projekte in der ganzen Schweiz zu realisieren.


 

Oase Buchrain

Die Oase Gruppe freut sich, die Unterzeichnung des Baurechtsvertrags mit der Gemeinde Buchrain für das neue Seniorenzentrum bekanntzugeben.

Das Seniorenzentrum, das auf der Tschannwiese im Dorfzentrum von Buchrain entstehen wird, umfasst 48 Pflegeplätze und 40 Seniorenwohnungen mit Dienstleistungen. Zusätzlich planen wir Dienstleistungen wie Physiotherapie, ein Restaurant und einen Coiffeur, die auch der Öffentlichkeit zugänglich sein werden.

Der Architekturwettbewerb läuft bereits, und wir erwarten die ersten Resultate im Juli 2024. Das Siegerprojekt soll im Spätsommer 2024 der Bevölkerung präsentiert werden.Wir schätzen die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Buchrain und freuen uns auf die Realisierung dieses zukunftsorientierten Projekts.


 

Spatenstich Oase Bassersdorf

Mit dem Spatenstich am Freitag, 15. März 2024, wurde der offizielle Baustart der Oase Bassersdorf eingeläutet. Dabei handelt es sich bereits um den dritten Standort in der Region Zürich Unterland.

Das Seniorenzentrum auf der ehemaligen Mülihalden- Wiese an der Winterthurerstrasse wird über 22 Pflegeplätze à 2 Pflegewohngruppen mit je 11 Einzelzimmern verfügen. Zusätzlich sind insgesamt 32 barrierefreie Wohnungen geplant, aufgeteilt in:
• 8 Mietwohnungen mit 1,5 Zimmern
• 20 Mietwohnungen mit 2,5 Zimmern
• 4 Mietwohnungen mit 3,5 Zimmern

Die moderne Seniorensiedlung bietet autonomes Wohnen in der eigenen Wohnung an, inklusive pflegerischer und hauswirtschaftlicher Dienstleistungen, die rund um die Uhr erbracht werden. Ergänzt wird das Angebot durch ein öffentliches Restaurant, Physiotherapie, Fitness- und Gemeinschaftsräume sowie Podologie und Coiffeur.

Spatenstich mit (v. l. n. r.) Fabian Vatrella (Geschäftsführer Gineco AG), Nathalie Balcon (Leitung Oase), Aurelio Brucato (Architekt), Jessica Lindauer (Credit Suisse), Christian Pfaller (Gemeindepräsident).

Wir freuen uns sehr auf den geplanten Bezug im Frühling 2026!

 


 

Bauprojekte

Stand heute

Stand 2028


 

Eröffnung Oase Lindenhof Wetzikon

Am Samstag, 13. April 2024, öffneten wir unsere Türen für alle Interessierten an unserem bald fertiggestellten achten Standort, in der Oase Lindenhof in Wetzikon.
Während bei strahlendem Sonnenschein die Bratwürste auf dem Grill brutzelten, hatten unsere Besucher die Gelegenheit, sechs der insgesamt 33 1,5 bis 3,5-Zimmer-Seniorenwohnungen zu besichtigen. Die grosszügigen Wohnbereiche, die Tatsache, dass es sich um eine generationendurchmischte Siedlung handelt, sowie die zukünftigen Möglichkeiten, die dieser Standort bieten wird, begeisterten unsere Interessent*innen.

Offizieller Mietbeginn inklusive der vollumfänglichen Nutzung aller Dienstleistungen der Oase Lindenhof Wetzikon ist am 1. August 2024.

Das grosse Eröffnungsfest findet am 21. September 2024 statt. Wir laden Sie herzlich dazu ein, vorbeizukommen und sich selbst von den Vorzügen unseres Standorts zu überzeugen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


 

Die Oase Gruppe trauert um Karl Dudler

Einen nahestehenden Menschen zu verlieren zählt zu den schmerzhaftesten Erfahrungen, die wir alle im Laufe des Lebens machen müssen. Auch wenn wir uns der Endlichkeit der Lebenszeit bewusst sind, ist es dann, wenn es passiert ein Schock, eine
Zäsur, eine in seiner Endgültigkeit brutale Tatsache.

Uns allen von der Oase Gruppe geht es so, seit wir vom Tod unseres Verwaltungsratskollegen Karl Dudler erfahren haben. Der Wechsel von gesund zu unheilbar krank kam für ihn und für uns alle unvorbereitet und abrupt. Erst noch hat er unsere Projekte begleitet und mit seiner ausgeprägten Schaffenskraft vorangetrieben. Jetzt ist nur Trauer, Schmerz und Leere.

Die Oase Gruppe hat Karl Dudler viel zu verdanken und ohne ihn wäre unser stetig wachsender Erfolg nicht möglich gewesen. Er, der sich in der Bau und Immobilienwirtschaft bestens auskannte, der enormes Wissen und hohen Sachverstand zu verbinden wusste mit hartnäckiger Liebenswürdigkeit, er war uns nicht nur ein treuer Kollege, er war uns ein Freund.

Er kannte Gott und die Welt im Haifischbecken der Immobilienbranche, sein ganzes Berufsleben lang hatte er sich in seinen Funktionen bei grossen Immobilienfirmen Wissen und Kenntnisse angeeignet, die unerreicht sind. Als ehemaliger Gemeinderat von Obergösgen war ihm zudem die Realisierung unseres Standortes der Oase Obergösgen ein besonderes Anliegen.

Dabei blieb er sich immer treu: bescheiden, in der Sache ruhig und konsequent und oft waren es hundert kleine Schritte, die ihn zum Verhandlungserfolg führten. Seine Geduld war eine grosse Qualität. Je hektischer die Zeiten wurden, desto ruhiger und überlegter ging Karl Dudler vor. Er hatte immer einen exakten Plan, er liess sich nicht drängen und schon gar nicht durch Schwierigkeiten beeinflussen.

Karl Dudler

Die Arbeit im Verwaltungsrat der Oase AG machte ihm Freude und wenn er an seinem Projekt dran war, kannte er weder Feierabend noch freie Tage. Erst wenn er das Ziel erreicht hatte, gönnte er sich eine Auszeit, die er am liebsten mit seiner Familie verbrachte, auf kurze Reisen ging oder in Davos ausgiebige Spaziergänge genoss.

Die Oase Gruppe wird sich überlegen, wie wir die Wertschätzung gegenüber Karl Dudler und seinem Schaffen nachhaltig zum Ausdruck bringen und sein Andenken würdig bewahren können. Jetzt können wir nur der Familie unser tief empfundenes
Beileid ausdrücken und allen versichern, dass wir an ihrem Leid teilnehmen.

Beatrice Tschanz
Verwaltungsratspräsidentin Oase Gruppe
Alle Verwaltungsratsmitglieder und die Aktionäre der Oase Holding AG